Schulpflicht, Bildungspflicht und lebenslanges Lernen

Für uns Deutsche kaum zu glauben, aber in unseren Nachbarländern wie Schweiz, Österreich, Frankreich … müssen die Kinder nicht zur Schule gehen.

Wer in Deutschland groß geworden ist, für den ist es normal, dass man als Kind zur Schule gegangen ist und für den ist es auch normal, die eigenen Kinder zur Schule zu schicken. Dabei spielt es keine Rolle, wie die Kinder damit klarkommen, ob das vorgegebene Tempo für sie zu schnell oder zu langsam ist … die Schule ist Pflicht! Kommt ein Kind nicht, muss von der Schule eine Schulversäumnisanzeige gestellt werden und dann steht irgendwann die Polizei vor der Haustür.

In Deutschland Pflicht: Der Gang zur Schule

Dumm und ungebildet bleiben die Kinder unserer Nachbarn aber auch nicht. Statt der Schulpflicht gibt es dort eine Bildungspflicht. In Österreich bspw. müssen Kinder, die die Schule nicht besuchen, jährlich eine Externisten-Prüfung bestehen. Bestehen sie diese Prüfung nicht, müssen sie doch zur Schule gehen.

Hier soll es jetzt nicht um die Vor- und Nachteile der Schulpflicht gehen und ich will auch nicht erörtern, ob diese noch zeitgemäß ist. Dazu gibt es genügend andere Beiträge, z.B. hier, hier oder hier.

Lebenslanges Lernen

Unbestritten ist sicherlich, dass das Wissen, welches heute in der Schule und der Ausbildung vermittelt wird, nicht mehr für das ganze Berufsleben ausreicht.
Wir leben in einer schnelllebigen Zeit, neue Technologien verändern unser Leben, die Berufswelt und über kurz oder lang wahrscheinlich die gesamte Gesellschaft.

Man muss also am Ball bleiben und sich weiterbilden.
Wie man das macht, ist von Fall zu Fall verschieden. Manchmal reicht es, ein YouTube-Video zu einem Thema zu schauen oder einen Onlinekurs durchzumachen. Onlinekurs muss übrigens nicht heißen, dass dabei »minderwertiges Wissen« vermittelt wird. Auch Vorlesungen von Universitäten sind online zu finden. Einen Einstieg in das Thema bietet dieser Beitrag auf Fernstudi.net.

Für andere Themen besucht man besser spezielle Seminare oder auch Kurse. Präsenzveranstaltungen haben den Vorteil, dass dem Dozenten direkter Fragen gestellt werden können.
Nicht zu verachten sind auch Zertifikate und Teilnahmebestätigungen. Diese zählen auch in unserer schnelllebigen Zeit noch was!

Die Aufgabe der Schule

Die Schule – ganz egal, ob freiwillig oder Pflicht – muss auf dieses lebenslange Lernen vorbereiten und einen Grundstock dafür liefern.
Dazu gehört nicht nur, dass die Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Es muss auch gelernt werden, mit all den Informationen der heutigen Zeit umzugehen.
Was ist richtig, was ist falsch? Wie verifiziere ich, ob etwas glaubwürdig ist oder nicht und wie vermeide ich, eine Art Tunnelblick zu bekommen.

Mindestens genauso wichtig ist eine gewisse Neugierde auf Neues und Unbekanntes zu wecken.
Lernen soll Spaß machen, denn nur wenn etwas Spaß macht, macht man es sein Leben lang.

Ob diesen Spaß ein staatlicher Zwang zum Schulbesuch wecken kann, steht auf einem anderen Blatt.

schulferien.eu