Jugendreisen

Fun, Action und wertvolle Erfahrungen für die Teilnehmer bieten Kinder- und Jugendreisen.In der Regel versteht man unter Jugendreisen betreute Jugendreisen bzw. Jugendgruppenreisen.Grundsätzlich ist es aber in Deutschland auch gesetzlich zulässig, dass Jugendliche unter 18 Jahren ohne Eltern verreisen.Es gibt Jugendeisen in den unterschiedlichsten Formen wie z.B. Ferienfreizeiten, Sportcamps, Partyreisen, Sprachreisen und viele mehr.Entsprechend noch umfangreicher ist die weitere Untergliederung von Jugendreisen in Programme und Themen, z.B. Skifreizeiten, Fussballcamps, Kanufreizeiten, Abenteuerfreizeiten oder Zirkuscamps.Für viele Eltern stellen Kinder- und Jugendreisen auch eine gute Möglichkeit der Kinderbetreuung während der Schulferien dar, die aus beruflichen Gründen oft notwendig ist.
Neben dem Spaß für die Kinder bzw. Jugendlichen und den Chancen hinsichtlich Erfahrungen im sozialen Miteinander gibt es im Zusammenhang mit Jugendreisen jedoch auch Risiken, die vor allem den Eltern oft Ängste und Sorgen bereiten. Bei einer Teilnahme an Jugendreisen werden die Kinder schließlich über einen mehrtägigen oder mehrwöchigen Zeitraum aus der Obhut der Familie entlassen.Bei der Auswahl aus der Vielzahl von Veranstaltern und Angeboten für Jugendreisen kommt daher neben dem Reiseziel, dem Reiseprogramm, der Altersstruktur und dem Reisepreis vor allem der Vertrauenswürdigkeit des Jugendreiseveranstalters eine zentrale Bedeutung zu.Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Qualität der Betreuung bei betreuten Jugendreisen. In diesem Beitrag haben wir wichtige Informationen zusammengestellt um gute und seriöse Anbieter von Kinder- bzw. Jugendreisen zu finden.

Die Bedeutung von Jugendreisen für die Persönlichkeitsentwicklung

Die Teilnahme an einer jugendreise bzw. Gruppenreise stellt für viele Jugendliche die erste und oft einzige soziale Erfahrung von längerer Dauer außerhalb von Elternhaus und Schule dar.Jugendreisen nehmen daher eine große Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen ein.Beim Zusammenleben innerhalb einer Gruppe von Gleichaltrigen wird eine große Bandbreite von sozialen Kompetenzen gefordert und trainiert.Jugendreisen bieten außerdem vielen Jugendlichen auch Raum für Erfahrungen in Bezug auf Liebe, Partnerschaft und Sexualität.Auch die Berührung und der Umgang mit Alkohol und möglicherweise auch mit Zigaretten oder gar Drogen sind Themen, die im Zusammenhang mit Jugendreisen eine Rolle spielen können und die vielen Eltern Sorgen und Ängste bereiten.Entsprechend wichtig ist daher bei betreuten Jugendreisen eine qualitativ hochwertige pädagogische Begleitung, die durch eine umfassende Ausbildung des Betreuungspersonals in Bezug auf die genannten Themen sichergestellt sein muss.Eltern, die für Ihre Kinder eine Jugendreise planen, finden in den folgenden Abschnitten wertvolle Informationen und Entscheidungshilfen, die sie bei der Wahl eines guten und seriösen Reiseveranstalters unterstützen.

Wie findet man vertrauenswürdige Reiseveranstalter für Jugendreisen?

Einen geeigneten und seriösen Reiseveranstalter für Ihre Kinder zu finden ist nicht einfach.Die Entscheidung für oder gegen einen Anbieter will gut überlegt sein, zumal neben dem reinen Preis-Leistungsvergleich ja vielmehr die Sorge um die Sicherheit der Kinder bzw. der Jugendlichen im Vordergrund steht.Beim verfügbaren Reisebudget gibt es oft Grenzen. Gutes muss zwar nicht immer teuer sein, aber Sicherheit und Qualität haben in der Regel ihren Preis.Es empfiehlt sich deshalb, bei Billigangeboten sehr genau hinzusehen und beim Preisvergleich auch auf versteckte Zusatzkosten zu achten.Einer der wichtigsten Aspekte bei betreuten Jugendreisen ist jedoch die bestmögliche pädagogische Begleitung durch die Betreuerinnen und Betreuer.Diese sollten für Themenbereiche wie Alkohol, Drogen sowie sexuelle Gewalt und Ausbeutung sensibilisiert und ausgebildet sein.Weitere wichtige Aspekte, die von Eltern in die Entscheidung zur Auswahl eines Jugendreiseveranstalters mit einbezogen werden sollten, sind die vollständige und transparente Darstellung der Angebote, die Qualität von Beförderung, Unterkunft und Verpflegung, die Gruppengröße und der Betreuerschlüssel sowie das Vorhandensein und die Inhalte des Reiseprogramms.Nicht vergessen darf man auch die Transportsicherheit für die Teilnehmer.Achten Sie deshalb z.B. bei einer Busreise auf den Standard der eingesetzten Busse und auf die Beachtung der vorgeschriebenen Sicherheitsbestimmungen für Busse und Busfahrer.

Checkliste für Kinder- und Jugendreisen

Eine Checkliste Kinder- und Jugendreisen mit Punkten, die Sie bei der Auswahl eines geeigneten Jugendreiseveranstalters unterstützen stellt das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. bereit.Das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V ist ein Dachverband, in dem sich viele Anbieter im Bereich Kinder- und Jugendreisen zusammengeschlossen haben.Das BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V. ist als gemeinnützig anerkannt und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Durch Qualitätskriterien und Leitsätze, an die sich die Mitglieder dieses Verbandes halten müssen, setzt sich dieser Verband für die Sicherung und Steigerung der Qualität von Kinder- und Jugendreisen ein.Beispielhaft sind hier einzelne dieser Qualitätskriterien aufgeführt:
  • Welche weltanschaulichen Auffassungen/Wertorientierungen vertritt der Reiseveranstalter?
  • Setzt sich der Veranstalter für den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung ein?
  • Wie ist das Betreuerteam ausgebildet und zusammengesetzt?
  • Welchen Betreuungsschlüssel gibt es?
  • Sind die Betreuer für das Thema sexuelle Gewalt und Ausbeutung sensibilisiert worden?
  • Gibt es ein Programm? Welche Möglichkeiten haben die Reiseteilnehmer das Programm mitzubestimmen?
  • Welche Leistungen sind mit dem Teilnehmerpreis beglichen?
  • Sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) vollständig im Angebot enthalten?
  • Gibt es Aussagen zum Erreichen der Mindestteilnehmerzahl und damit zum tatsächlichen Stattfinden der Reise?
  • Gibt es eine Beratungs-/Informationshotline während der Reisezeit?
  • Wie sind die Reiseteilnehmer während der Reise versichert? Ist die Versicherung im Reisepreis enthalten?
  • Wie groß sind die Mehrbettzimmer?
  • Welche Räume sind zur Freizeitgestaltung vorhanden?
  • Inwieweit können Wünsche der Reiseteilnehmer bei der Verpflegung berücksichtigt werden?
Die vollständigen Leitsätze und Qualitätskriterien finden Sie auf den Internetseiten des BundesForum Kinder- und Jugendreisen e.V.

Zertifizierungen und Mitgliedschaften für Jugendreiseveranstalter

Gut beraten sind Sie außerdem, wenn Sie bei der Veranstalterauswahl auf anerkannte Qualitätssiegel bzw. auf Mitgliefschaften in entsprechenden Verbänden oder Organisationen achten.Eine Broschüre mit einer Übersicht über verschiedene Qualitätssiegel für Kinder- und Jugendreisen wurde vom Deutschen Fachverband für Jugendreisen - Reisenetz e.V. herausgegeben.Die Erstellung dieser Broschüre wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.Dementsprechend sollten die darin aufgeführten Qualitätssiegel als seriös und vertrauenswürdig angesehen werden können.Die in der genannten Broschüre vorgestellten Qualitätssiegel und Mitgliedschaften haben wir in der folgenden Tabelle aufgelistet.

Qualitätssiegel für Kinder- und Jugendreisen

SICHER GUT! - Rahmenbedingungen Reisebegleitung - Qualitätsmanagement Kinder- und Jugendreisen (QMJ)
Qualitätszertifizierung für Unterkünfte - Qualitätsmanagement Kinder- und Jugendreisen (QMJ)
Qualitätszeichen 'OK für Kids' des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) und des TÜV NORD für kinderfreundliche Dienstleistungen und Produkte
Prüfzeichen des TÜV Rheinland für Produkt- und Unternehmensleistungen
Qualitätssiegel des Deutschen Fachverbandes für Jugendreisen Reisenetz e.v.
Gütesiegel "Qualität erlebnispädagogischer Programme und Anbieter - Mit Sicherheit pädagogisch!" des Bundesverbandes Individual- und Erlebnispädagogik e.V.
Q-Siegel der Initiative ServiceQualität Deutschland
Zertifikat "Jugendherbergen – 100% geprüfte Qualität"
GUT DRAUF - Bewegen, entspannen, essen - aber wie! - Eine Bundesaktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Qualitätssiegel der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Katholisches Jugendreisen

Gesetzliche Aspekte bei Jugendreisen

Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen gibt es in Deutschland das Jugendschutzgesetz (JuSchG).Der Begriff Kinder ist dort definiert als "Personen, die noch nicht 14 Jahre alt sind". Jugendliche sind entsprechend "Personen, die 14, aber noch nicht 18 Jahre alt sind".Im Folgenden haben wir die gesetzlichen Regelungen zusammengefasst, die auch im Zusammenhang mit Jugendreisen zu beachten sind:Rauchen und AlkoholkonsumDas deutsche Jugendschutzgesetz erlaubt Jugendlichen ab einem Alter von 16 Jahren den Konsum von Bier, Wein und Sekt in moderaten Mengen.Der Konsum von hochprozentigem Alkohol und das Rauchen von Zigaretten ist ab einem Alter von 18 Jahren offiziell zugelassen.Dennoch ist es natürlich wünschenswert, dass im Rahmen der Betreuung bei Jugendreisen bzw. bei Reisen für junge Erwachsene zu einem Verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol und Tabakwaren angehalten wird.Übermäßigen Alkoholgenuss sollte auf Jugendreisen durch das Betreuungspersonal nicht akzeptiert werden. Auch dann nicht, wenn die Reiseteilnehmer bereits das 18. Lebensjahr überschritten haben.Fragen Sie ggf. bei dem Reiseveranstalter Ihrer Wahl nach, wie diese Themen gehandhabt werden.Party und DiscoBei fast allen Jugendlichen steht der Partyspaß auf Jugendreisen an vorderster Stelle.Gemäß § 5 "Tanzveranstaltungen" des deutschen Jugendschutzgesetzes darf Jugendlichen ab 16 Jahren der Besuch von öffentlichen Diskotheken ohne Begleitung einer personensorgeberechtigten oder erziehungsbeauftragten Person längstens bis 24 Uhr gestattet werden.Abweichende Regelungen gibt es, wenn Tanzveranstaltungen von einem anerkannten Träger der Jugendhilfe durchgeführt werden.Für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren werden bei vielen Reiseveranstaltern Partys oft selbst organisiert.Für Jugendliche ab 16 geht es bei Jugendreisen - speziell bei Partyresien - oft in öffentliche Diskotheken. Sollte dies für das Reiseprogramm ihrer Wahl zutreffen, dann empfehlen wir die Beachtung der folgenden Punkte:
  • Die Betreuer sollten die Discobesuche immer begleiten und neben dem "mitfeiern" eine entsprechende Aufsichtsfunktion wahrnehmen.
  • Auch der Hin- und Rückweg sollte durch das Betreuungspersonal begleitet werden.
  • Die Diskoteken sollten in der Nähe der Unterkunft liegen.
 Fragen Sie Ihren Reiseveranstalter, wie diese Themen gehandhabt werden.Dürfen Jugendliche ohne Eltern verreisen?Ob mit der christlichen Jugendgruppe, in der Jugendherberge, im Zeltlager, oder auf Ibiza: Eine gesetzliche Regelung, die Jugendlichen unter 18 Jahren einen Urlaub ohne Eltern verbieten würde, gibt es in Deutschland gerenell nicht.Dennoch sollten verschiedene Punkte geklärt sein, bevor die Reise gebucht und der Teenagerurlaub losgehen kann:
  • Betreutes Jugendreisen oder Urlaub in eigener Regie?Generell sind natürlich betreute Jugendreisen oder Jugendgruppenreisen zu bevorzugen.Beachten Sie jedoch, dass die Betreuer oft selbst noch recht jung sind.Sie haben daher auch bei betreuten Jugenreisen keine Garantie, dass Ihre Schützlinge nicht das eine oder andere Mal über die Stränge schlagen.Zu empfehlen wäre, dass Sie bei der Wahl des Reiseveranstalters auf die Einhaltung bestimmter Qualitätskriterien achten. Dies ist beispielsweise durch eine Zertifizierung oder durch die Mitgliedshaft in einem anerkannten Jugendreiseverband weitestgehend sichergestellt.Fällt die Entscheidung doch auf einen Urlaub ohne Betreuung, dann sollte auf eine gute Qualität von Transport und Unterkunft geachtet werden.Außerdem sollte das Reiseprogramm mit den Eltern abgestimmt und eine regelmäßige Kontaktaufnahme zwischen Jugendlichen und Eltern vereinbart werden.
  • Wer bezahlt den Urlaub?Hier wäre zu empfehlen, dass sich das Reisebudget aus selbst verdientem Geld und aus einem elterlichen Zuschuss zusammensetzt.Sorgen Sie auch für den Fall vor, dass während der Reise das Taschengeld knapp werden könnte. Hierfür wäre zu klären, auf welchem Wege Sie Ihrem Kind Geld zukommen lassen können.
  • Wie erfolgt die An- und Abreise?Am besten eignen sich öffentliche Verkehrsmittel wie z.B. Bus oder Bahn.Dies gilt auch dann, wenn der oder die Jugendliche bereits im Besitz einer Fahrerlaubnis - z.B. für ein Kraftrad - sein sollte.
  • Wie lange dauert die Reise?
  • In welchen Abständen halten Kind und Eltern Kontakt?Es empfiehlt sich, eine regelmäßige Kontaktaufnahme im vorhinein zu verabreden.Z.B. Das Kind ruft alle zwei Tage zuhause an. Die Eltern sollten dann aber auch erreichbar sein.
  • Welche Möglichkeiten gibt es, in dingenden Fällen schnell zurückzufahren oder abgeholt zu werden?

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