Sparen für Kinder: 5 Tipps für Geldanleger

Ob Studium an der heimischen Universität, Auslandssemester in Übersee oder der Führerschein: Wenn Kinder erwachsen werden, können die Kosten rasant ansteigen und Familien stark belasten. Im Idealfall beschäftigen sich Eltern bereits unmittelbar nach der Geburt ihres Nachwuchses mit den Möglichkeiten zum Vermögensaufbau. Schließlich lassen sich mit durchdachten Sparplänen über die Jahre attraktive Summen erzielen, die dann zur Finanzierung von Bildung, Fahrerlaubnis und Co. verwendet werden können und die Haushaltskasse entlasten. Praktische Tipps für langfristiges Sparen nachfolgend arrangiert.

1. Kosten klären

Geldinstitute, unabhängige Finanzexperten oder andere Ansprechpartner für Sparmodelle verlangen für ihren Service Geld. Sparen ist deshalb selten kostenlos. Zumindest nicht, wenn professionelle Unterstützung für die Verwaltung des Ersparten in Anspruch genommen wird. Beim Vergleichen verschiedener Geldanlagen sollten die Kosten sorgfältig geprüft und in die Entscheidung einbezogen werden. Wie hoch fallen die Verwaltungskosten über die Dauer des Sparplans aus? Werden Provisionen verlangt? Was kosten Depots beziehungsweise die Kontoführung? Fragen, die es im Voraus zu beantworten gilt.

2. Klassiker und Alternativen einbeziehen

Sparbücher und Sparpläne für Tagesgeld gehören trotz geringer Erträge nach wie vor zu den beliebtesten Geldanlagen, weil sie als sicher gelten und keine besonderen Kenntnisse erfordern. Dennoch lohnt sich ein Blick über den Tellerrand, um von renditestarken Lösungen zu profitieren. Im Finanzportal OnlineBanken.com wurden sechs individuelle Lösungen als Geldanlage für Kinder thematisiert und die jeweiligen Vor- und Nachteile aufgeführt. Darunter Kinderdepots, Banksparpläne, Ausbildungsversicherungen und Bausparverträge. Als „sehr gute Option“ werden langfristig-passive ETF-Sparpläne empfohlen. Mit einer Anlage in Wertpapiere könnte laut Rechenbeispiel mit einem monatlichen Sparbetrag von 100 Euro und einer Einmalanlage von 2.000 Euro nach 18 Jahren und einer durchschnittlichen Rendite von sieben Prozent ein Kapital von rund 49.000 Euro erzielt werden.

Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Fund – börsengehandelte Fonds, die sich hervorragend für den langfristigen Aufbau von Vermögen eignen und einen Börsenindex nachbilden. Ratsam ist unter anderem der Index MSCI World, weil hierbei in mehr als 1.600 Unternehmen global investiert und das Risiko minimiert wird. ETFs haben den großen Vorteil, dass sich Verbraucher günstige Konditionen zunutze machen können. Die Kosteneffizienz ist deutlich höher als bei klassischen Fonds, weil ETFs nicht aktiv gemanagt werden – der Aufwand für die Verwaltung ist gering. Der Großteil der Kosten wird über die Gesamtkostenquote abgebildet – auch als Total Expense Ratio (TER) bezeichnet. Hinzu kommen Transaktionskosten.

3. Anspruch an die Flexibilität

Bevor die Entscheidung für einen Sparplan fällt, sollten sich Eltern mit der Frage auseinandersetzen, ob sie das Ersparte womöglich während der geplanten Laufzeit für anderweitige Ausgaben benötigen könnten. Diejenigen, die flexibel bleiben möchten, entscheiden sich nicht für Festgeld-Lösungen, da das Ersparte hier nicht vor Laufzeitende verfügbar ist. Tagesgeldkonten sind eine Alternative, weil dabei täglich auf das Geld zugegriffen werden kann. Kommt es zu unvorhergesehenen Ausgaben – beispielsweise wegen defekter Haushaltsgeräte oder hohen Behandlungskosten aufgrund einer Erkrankung – haben Eltern einen schnell verfügbaren finanziellen Puffer.

4. Kritisch vergleichen

Bei Angeboten von Finanzberatern wie Bausparverträgen, Goldkonten oder Ausbildungsversicherungen sollten Eltern generell vorsichtig sein. Nicht selten sind derartige Angebote nicht bedarfsgerecht und kaum zielführend. Während beispielsweise Bausparverträge momentan unrentabel und für Geldanleger völlig unattraktiv sind, aber Vermittlern lohnenswerte Abschlussgebühren verschaffen, mangelt es Goldanlagen aufgrund starker Wertschwankungen an Sicherheit. Laut Verbraucherzentrale ist Gold als Geldanlage riskant und spekulativ.

Bei Ausbildungsversicherungen werden wiederum verschiedene Leistungen kombiniert, was die Flexibilität beim Sparen stark einschränkt. Hinzu kommt, dass Versicherungen gegenüber alternativen Sparformen wie ETF-Depots erheblich höhere Kosten verursachen. Häufig werden solche Angebote für Sparwillige, die für ihre Kinder Vermögen aufbauen möchten, aufgrund hoher Provisionen und nicht aufgrund ihrer Eignung für diesen Zweck verkauft. Das Motiv der Berater muss grundsätzlich hinterfragt werden. Unabhängige Finanzexperten sind für eine objektive Beratung stets die bessere Wahl als institutseigene.

5. Sparpläne bei der Bank

Soll ein Sparplan in erster Linie dazu dienen, Kindern den Umgang mit Geld näherzubringen, eignen sich leicht verständliche Anlageformen wie simple Banksparpläne. Diese sind zwar nicht renditestark, stattdessen aber sicher und einfach. Zum Sparen wird ein Sparkonto eröffnet und regelmäßig Geld eingezahlt. Um ein möglichst gutes Angebot zu erhalten, sollten Eltern die vertraglichen Komponenten verschiedener Sparkonten gegenüberstellen. Faktoren wie die Verzinsung, die Anpassungsfähigkeit der Rate und potenzielle Nachteile bei einer Kündigung sind zu prüfen.

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